Dienstag, 21. Dezember 2010

Heute Kinder wirds was geben

Also Zeit, Euch allen für die vielen schönen Gespräche zu danken. Genießt die besinnliche Zeit, den Schnee, manch ein Karibik- oder Südsee-"Fernfahrer" hat wenn überhaupt jetzt mal Sehnsucht nach heimatlicher Winter-Romantik. Kommt gut ins neue Jahr - und allzeit Wasser unterm Kiel!

Elektronische Seekarten

Dazu steht im Bundesministeriums-"Leitfaden für Wassersportler" : Freizeitskipper können auch mit nichtamtlichen Papierierseekarten oder Elektronischen Seekarten auf Fahrt ge­hen. Weiter heisst es:
Bitte bedenken Sie immer, dass Seekarten ständig ergänzt und berichtigt werden. Wenn ihre Seekarten – egal ob Sie amtliche, nichtamtliche oder elektronische Karten nutzen – nicht aktuell oder sonst mangelhaft sind und es dadurch zu einem Seeunfall kommt oder ein solcher mit verursacht wird, kann das von der Bundesstelle für Seeunfalluntersu­chung (BSU) oder vom Seeamt als grobe Fahrlässigkeit und Verstoß gegen die Regeln der Guten Seemannschaft gewer­tet werden. Das hat nicht nur Verlust des Bootsführerscheins zur Folge, sondern kann auch versicherungsrechtliche Kon­sequenzen haben.
Ich habe nichts darüber gefunden, dass Papierkarten zusätzlich zu Elektronischen Seekarten an Bord sein müssen.  Es bleibt jedoch die Frage, was im Sinne des Gesetzes "aktuell" bedeutet. Jährlich alle Kartensätze neu kaufen? Meine Adria-Karten erschienen dieses Jahr im Mai, ich musste also Ostern die "alten" 2009er nehmen. Also ich denke, auch hier "mit gesundem Menschenverstand" entscheiden. Gut dass wenigstens die USA ihre kostenlosen Elektronischen Karten vom NOAA Server permanent aktualisieren. Die lassen sich auch prima mit meiner Lieblings-Software OpenCPN laden.

Blitzschutz

So, das ist aber nun vorerst das letzte Thema der Abteilung "Katastrophen". Ich werde öfter gefragt, was ist eigentlich, wenn mal ein Blitz ins Schiff einschlägt. Vorweg die gute Nachricht: die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, viel seltener übrigens, als Zerstörung durch Kollision mit Treibgut. Der Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung (ABB) des VERBAND DER ELEKTROTECHNIK hat dazu ein umfassendes Dokument herausgegeben: Nur ein fest montierter Blitzschutz verhindert zuverlässig Schäden. Ein unter dem Kiel gezogenes starkes Kupferseil, das mit Klemmen an Mast und Stagen stramm befestigt ist, kann nur als Provisorium angesehen werden.

Dazu sagt Universitäts-Professor Dr. Peter Knoll auf der website von Bobby Schenk jedoch: Einziger Haken an der Angelegenheit: wenn man all diese Maßnahmen versucht in eine Yacht einzubauen, dann kann es sehr aufwendig und teuer werden. Es gibt Berichte von Eignern, die weitgehend die Maßnahmen umgesetzt haben und trotzdem Totalschaden hatten.
(Einige Skipper schwören auf ein Starthilfekabel : ein Ende an die Want, das andere ins Wasser hängen lassen).

Tja, ich schließe diesen Post ohne Lösung, aber mit Ironie frei nach dem Motto eines schwedischen Möbelhauses: Schraubst Du noch oder segelst Du schon...