Donnerstag, 30. Juni 2011

Auf zum nächsten Ufer: Kroatien


Wir haben alle gut geschlafen und sind seit 6 Uhr unterwegs nach Dubrovnik, vorbei an wunderbaren Grotten und Tropfsteinhöhlen, von denen Italiens Stiefel-Hacke einige zu bieten hat. Überall auf den Strassen werden die Grottenfahrten angeboten. Man darf nur mit Lizenz hinfahren, aber wir haben die Lizenz zum Gucken :-)  Das Meer ist spiegelglatt, das Barometer fällt stetig, also das Tief nähert sich. Wir werden noch am Freitag etwas guten Wind haben, ansonsten wieder viel motoren, dann aber laut Vorhersage nicht wieder bei 2m-Wellen. Ich war zum ersten Mal auch ansatzweise seekrank, bin so langes Motoren einfach nicht gewöhnt. Auch ein Katamaran macht bei großen Wellen ohne stabilisierende Segel seltsam unorganische Bewegungen. Sobald die Segel das Schiff durch die Wellen ziehen und der Motorenlärm/Gestank weg war, gings mir wieder gut. Ja, immer wieder neue Erfahrungen.. Nun kann ich wenigstens etwas mitfühlen, wie sich manche Crewmitglieder gefühlt haben und kann verstehen, wenn jemand vorzeitig wieder an Land "muss".

oben das Loch im Kühlschlauch (vergrößerbar)
Die Maschine ist nun hoffentlich TIP TOP ;-)
Wie ihr seht, das Loch am Kühlwasserschlauch bei der Hand, wurde erfolgreich mit Fahrradflickzeug, dem restlichen Rescuetape und noch mit 2 Schlauchschellen abschließend geflickt. Ich hab aber auch noch ein Stück Rohr besorgt, das man notfalls noch in den Kühlschlauch reinschieben könnte mit 2 Schlauchschellen. Aber dafür müsste er aufgeschnitten werden, was wir erst mal nicht wollten.

Es ist schon etwas frustrierend, warum Hersteller manchmal so gedankenlos sind, dass ein Keilriemen den Kühlschlauch durchscheuern kann. Allerdings fehlte beim eingebauten Motor spurlos eine Halterung, die in der Explosionszeichnung vorhesehen ist. Konstruktionsfehler?
Peters Lieblingsspruch dazu: "Wenn man nicht alles selber macht....."

So, bevor das Internet gleich für evtl. ein paar Tage weg ist, "ab die Post".  Ich wollte eigentlich noch schreiben, dass ich es zur Zeit schwierig finde, dass nicht die Probleme und Mängel zu viel Raum im Blog einnehmen. Natürlich berichtet man immer schnell über das, was nicht geht, und es ist viel schwieriger, Begeisterung zu schildern, die schönen Erlebnisse, denn JA, vieles funktioniert ja auch :-)  Es fällt auch schwer, persönliches Ergriffensein zu beschreiben, was man sozusagen ganz mit sich allein erlebt hat. Das ist ja immerhin öffentlich hier und nicht für alles geeignet. Es sind aber gerade diese Gedanken der Auslöser für Feedbacks über die ich mich gefreut habe von Gerlinde, Thomas & Christine, Ludger und Christel, Johannes, meinen Eltern... Ich hätte nicht gedacht, dass es so wichtig ist, in Kontakt zu bleiben, nicht zu "verhungern". Tagelang nur Meer und Horizont (bei Wachablösung u.U. allein am Steuer, die anderen schlafen) bringt einen zwangsläufig "meehr" zum Nachdenken. Wenn ich dann im Blog schreibe, bin ich "im Gespräch" mit euch, anders, als mit meiner lieben Frau, die "alles abbekommt" und noch die Arbeit und Kinder "nebenbei" hat. Ich freu mich sehr, wenn sie wieder mit an Bord kommt, in 3 Wochen auf unserem Katamaran LIZA mit der ganzen family!