Mittwoch, 7. März 2012

TDS-Meter Wassertester für Watermaker empfehlenswert?

Früher waren Wasser-Tester häufig in die Watermaker integriert. Mittlerweile kauft man sie bei Bedarf als mobile Geräte separat. Ein TDS-Meter kann einiges über die Qualität des Wasser sagen, wenn man die Fähigkeiten und (wahrscheinlich wichtiger) die Grenzen des Testers kennt. "TDS" ist die Abkürzung für "Total Dissolved Solids". Das ist erst einmal irreführend, denn der TDS Meter misst nicht den Gesamtgehalt von ungelöstem Materials in einer Wasserprobe, sondern er ist ist nichts weiter als ein Instrument zum Messen der Leitfähigkeit, wie viel Strom das Wasser bei einer bestimmten angelegten Spannung durchleiten kann. D.h. er misst den elektrischen Widerstand. Das Ergebnis wird bestimmt von der Menge der gelösten Stoffe, die die elektrische Leitfähigkeit beeinflussen, und das sind nicht alle Stoffe im Wasser. Vielmehr sind nur jene Stoffe messbar, die bei der Auflösung zu ionisieren beginnen. Typische Beispiele solcher Substanzen sind Salze, Säuren und Basen. Wenn solche Substanzen sich in Wasser lösen, trennen sich ihre Moleküle in positiv und negativ geladenen Teilchen, die. Das erst befähigt sie, Ladung durch das Wasser zu transportieren - je mehr in der Wasserprobe sind, desto größer wird die Leitfähigkeit, desto geringer ist der Widerstand. Der TDS-Tester gibt Aufschluss über die Wasserqualität, indem er die Gesamtanzahl der im Wasser gelösten Teilchen (TDS = Total Dissolved Solids) misst. Die Maßeinheit des TDS-Tester ist ppm (parts per Million). Sie zeigt an, wie viele Fremdmoleküle in jeweils einer Millionen Wassermoleküle vorhanden sind - 1 ppm entspricht etwa einem Milligramm pro Liter.
Die Bedienung ist sehr einfach: ein Glas mit Leitungswasser befüllen, den TDS-Wassertester eintauchen und im Display die Anzahl der Fremdmoleküle in Ihrem Wasser ablesen. Werte unter 50 ppm sind gut. Bei Messwerten über 50 ppm kann die Wasserqualität durch eine entsprechende Wasserfiltration verbessert werden bzw. müssen die Filter ausgetauscht werden. Bei Umkehr-Osmosefiltern schwanken die Werte trotz gleicher Ausgangsqualität des Salzwassers zum Teil um 100-200 ppm. Ein neuer Watermaker-Filter ist in Ordnung, wenn er Wasser im Bereich von 200-300 ppm produziert. Tatsächlich hängt die Messung von folgenden Faktoren ab:
    * Der tatsächliche Prozentsatz des Salzes in dem zu filternden Meerwasser
    * Die Temperatur des Meerwassers
    * Die Gleichspannung mit der die Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb ist.

Ich habe heute zu mehreren Anfragen auf diversen Yachten unterschiedliche Antworten erhalten (wie das immer so ist...). Offenbar funktionieren die billigen nicht schlechter als die teuren (eingebauten). Von der absoluten Genauigkeit der ppm-Angabe im (digitalen) Display sollte man nicht zu viel erwarten, aber für einen Vergleich des Wassers an verschiedenen Tagen sind die Angaben brauchbar. Manche (auch Hersteller) sagen, man könne sehr genau an der Leistung des Wassermachers erkennen, ob die Filter gereinigt/gewechselt werden müssen, vom optischen Eindruck mal abgesehen. Ich finde es nur in der Praxis nicht so angebracht, genau Buch zu führen, wie viel Süsswasser jetzt gerade heute produziert wurde, zumal der Behälterstand nicht so genau ist.

Rainer (SY JaJa) schrieb noch abschließend: Was Du evtl je nach Wassermacher und dessen Reinigungsprozedur noch kaufen solltest ist ein PH Meter. Ein Wassermacher wird immer mit Säuren und / oder Basen gereinigt, je nach Verschmutzung. Die Anleitungen beinhalten immer einen maximalen bzw minimalen PH Wert dafür. Ohne PH Meter geht da nichts, und sowas bekommt man bei ebay schnell und günstig, aber im Ausland ist das eine ewige Rennerei.

Dienstag, 6. März 2012

Dimensionierung des Kabelquerschnittes und Spannungsverlustes an Bord

Die häufigste Schadensursache an Bord sind Brände, verursacht durch falsch dimensionierte Kabel. Vielleicht hilft diese online-Berechnung, solche Fehler zu vermeiden. Je mehr Strom fliessen soll und je länger das Kabel sein muss, umso grösser muss der Querschnitt sein. Versuchen Sie mal das folgende Skript oder die Formel ganz unten.



Bordspannung
Volt
  Strom      Ampere Verbrauch
Watt
     Kabel
Länge  (Meter)*

Querschnitt
mm2
     Leitungswiderstand  Ohm Spannungsabfall Volt Verlust Watt Wirkungsgrad in %























* (bei zweiadrigen + / - Kabeln die doppelte Länge Hin-und Rückweg eintragen!)
Alle Werte werden automatisch berechnet. Sobald Sie für die Kabellänge einen Wert größer als 0.00 m (mit Dezimalpunkt) eingeben, wird der Leitungswiderstand und der daraus resultierende Spannungsabfall sowie der Verlust berechnet. Wählen Sie einen größeren Leitungsquerschnitt, wenn die Stromdichte zu groß ist, oder wenn der Wirkungsgrad unterhalb von 95 % sinkt. Wenn auch das graue Feld "OK" zeigt, ist der Querschnitt richtig dimensioniert. (die grauen Felder können nicht verändert werden)

Im Handel erhältliche Querschnitte in mm2
 0,5 - 0,75 - 1,0 - 1,5 - 2,5 - 4,0 - 6,0 - 10 - 16 - 25 - 35 - 50 - 70 - 95 - 120 


Beispiel 1:
Die maximale Länge eines Verlängerungskabels für 230 Volt bestimmen:
Geben Sie oben für Volt 230 ein. Sie können dann leicht nachweisen, dass eine Kabeltrommel mit einer Länge von 50 Metern Kabel mit einem Querschnitt von 1.5 mm2 bei einem Strom von 10 Ampere immerhin noch einen Wirkungsgrad von 94.84 % hat. Vergessen Sie bei der Eingabe der Länge nicht, dass 50 Meter Kabel einer Leiterlänge von 100 Meter entsprechen, weil die Hin und Rückleitung bei ZWEIADRIGEM Kabel berücksichtigt werden muss. Jetzt ergibt sich für den Verlustl ein Wert von 118.67 Watt. Deshalb soll man eine derart belastete Kabeltrommel nicht im aufgerollten Zustand betreiben!

Beispiel 2:
Verlust einer 10 Meter langen 1.5 mm2 Kupferleitung für einen 120 W Stromabnehmer (Pumpe) berechnen:
120 W Gesamtleistung erfordern einen Strom von 120 W / 12 V = 10.00 A.
Der Leitungswiderstand einer 10 Meter langen Kupferleitung mit einem Querschnitt von 1.5 mm2 beträgt 0.12 Ohm.
Bei einer Stromstärke von 10 A ergibt sich damit ein Spannungsabfall an der Leitung von 0.12 Ohm mal 10.00 A = 1.2 Volt.
Damit stehen der Pumpe tatsächlich nur 12 V - 1.2 V = 10.8 V zur Verfügung.
Damit kann die Pumpe auch nur 10.8 V mal 10 A = 108 Watt Leistung abgeben.
Es werden 12 Watt der wertvollen elektrischen Energie aus der Batterie beim Betrieb der Pumpe in der Zuleitung in ungewünschte Wärme umgewandelt und damit verschenkt. 12 Watt Verlustleistung sind 10 % der gesamten Leistung.
10 % Verluste sind gleichbedeutend mit einen Wirkungsgrad von 90 %. Dieser Wirkungsgrad wird bei Auslegung von elektrischen Kabeln zu Grunde gelegt. In der Regel ist das Ziel einen Wirkungsgrad von 95 % oder mehr erreichen.

Wer lieber die zugrunde liegende Formel wissen möchte:
Der erforderliche Leitungsquerschnitt, bei dem der zulässige Spannungsabfall nicht überschritten wird, errechnet sich nach folgender Gleichung mit der Konstante 56 = Leitwert von Kupfer. :

erforderlicher Leitungsquerschnitt (mm²) =

2x Kabellänge (m) x Stromaufnahme (A)
________________________________ (geteilt durch)
56 x zulässiger Spannungsabfall  

Beispiel 3:
Ankerwinde mit 70 A Stromaufnahme, Batterien 10 m entfernt:
Leitungsquerschnitt= (2x10mx70A)/(56x0,84V)= 29,76 ==> zu wählender Leitungsquerschnitt: 35 mm²
Das Ergebnis wird auf den nächst grösseren genormten Kabelquerschnitt aufgerundet.

Und zu guter Letzt noch die Berechnung des Kabelquerschnittes, wenn man mit der Schieblehre den Durchmesser bestimmt hat:
π (Pi) mal r2 (radius zum quadat)    
Beispiel: ein Kabel hat 12mm Kupferkern (Radius r = 6), dann ist der Querschnitt    π mal 62   =    3,1415 x 36 = 113






Montag, 5. März 2012

Zahnarzt nicht in Reichweite auf See - Cavit und Gewürznelke

Heute zum (vor)letzten Mal beim Zahnarzt habe ich ihn gefragt, was auf See zu empfehlen ist, wenn die Zahn-Plombe rausfällt oder Zahnschmerzen nerven, bis wieder ein Zahnarzt zur Stelle ist. Ich war überrascht, dass er nicht die bekannte Notfüllung CAVIT empfahl, sondern das altbewährte Hausmittel Gewüz-Nelke oder Nelkenöl. Das Kügelchen oben von möglichst frischen Fruchtständen abmachen und den gelartigen Brei darin auf den Zahn streichen. Oder das Zahnloch mit dem Kügelchen sogar füllen. Das hält er für besser, als Calvit, weil dies wieder entfernt werden muss und der Nerv u.U. neu gereizt wird, statt beruhigt, wie die ätherischen Öle dieses Hausmittels. Früher wurde es als Betäubungsmittel beim Zahn-Ziehen verwendet. Minz-Öl und Scharfgabe sollen übrigens auch helfen.
Anyway, ich nehme mal eine kleine Tube Cavit zusätzlich mit. Man sollte die Stelle, auf die man Cavit (nicht zu dick) aufschmiert, vorher mit der Zahnbürste säubern und kräftig spülen, auch wenn Cavit antibakteriell wirkt. Wenn man eine Krone verloren hat, sollte nichts ausser Zement oder Tembond im Zahnloch sein, was sonst mit Cavit eingeschlossen würde und weiter entzündet. Und wie gesagt, es ist ein provisorischer Verschluss.