Dienstag, 31. Juli 2012

Trogir - Kulturschock - Solta Naturbucht




Gestern musste mal Kultur sein - meinte jedenfalls die ganze Crew ausser dem Skipper. Aber ich sah auch ein, dass nach über 3 Wochen die Vorräte aufgebraucht waren und neugierig auf die Welt Unesco Stadt Trogir war ich auch. Was dann jedoch in der Marina als Hitzewelle auf uns einschlug, wieder 38 Grad und keine Möglichkeit, mal eben ins Wasser zu springen - das war sozusagen der Hammer. Wir machten uns sofort auf in die Stadt - und das war ein Fehler. Mittags mit dem Fahrrad los - nie wieder. Erst mal macht einen die Autoverkehr - Hektik am Festland ganz verrückt - und zur Siesta-Zeit geht in der Stadt auch gar nichts. Ich weiss nicht, wie viele Cappucini, Espressi, Eiskaffee wir getrunken haben - der Kreislauf war im Keller. Erst die liebe Einladung von Mattes und Vani in ein ganz uriges Lokal in einem historischen Innenhof hat uns wieder aufgemöbelt. Ich habe nicht viel von der Historie 900 n. Chr. und meistens dem 13.-15. Jhd. mitbekommen, habe mich einfach in einen kleinen Park am Meer gelegt und geschlafen, Kräfte gesammelt für den nötigen Einkauf. Den haben wir dann mit Rädchen, Trolli etc. gemacht. Yachtie-Leben ist nicht nur Urlaub und Easy-Going. Jaja, ich brauche jetzt kein Mitleid, Ihr könnt euch die lähmende Hitze sowieso nicht vorstellen.
www.sy-hemisphere.com/
Das ist der größte Katamaran der Welt 145 Fuss, 44 Meter, 250000 Dollar pro Woche Chartergebühr (wenn ihrs nicht glaubt, siehe hier...)
Wie die den so glänzend bekommen... ?  Ich spiegle mich im Rumpf des Mega-Kats "Hemisphere" beim Fotografieren
Anyway, so komfortabel wie auf dem größten Katamaran, den ich je gesehen habe, mit 10 Pers. Crew/Personal für die 12 Chartergäste - geht es bei uns sowieso nicht zu. Wir lagen auch nicht direkt im Stadthafen, sondern mussten unsere Einkaufstaschen ziemlich weit tragen. Aber die Cruising Speed 11 Kn. war ja fast mit uns vergleichbar. Er hat uns auch noch mal überholt, aber das hat ziemlich lange gedauert ;-)

Heute ist wieder Natur Pur angesagt - Wind, kleine Bucht mit Landleinen für uns alleine. Da bin ich wieder glücklich! Und hier passt Hemisphere nicht hinein, die Bucht passt gerade für uns. (Könnt ihr oben bei "Position" sehen. Für die Position von Trogir habe ich übrigens schlicht vergessen, den Tracker einzuschalten, so "fertig" waren wir alle). Und ne Kapitäns-Mütze muss ich auf LIZA auch nicht den ganzen Tag tragen wie der Skipper von Hemisphere, der einsam oben auf seiner flybridge stand und die Crew mit Funkgeräten anwies. Ich hab meine Lieben direkt um mich...  Also der glücklichste Mensch, wenn ich nicht in berühmte Städte zur brüllenden Mittagshitze "muss".

Samstag, 28. Juli 2012

Wir sind in der Karibik - oder?

Wir sind in der Karibik - oder? Nachdem wir den Anker heute morgen aus dem Schiffswrack ausbrechen konnten, sind wir neugierig gewesen auf die berühmte Bucht Krknjas mit Karibik-Flair. Und wir sind nicht enttäuscht worden. Unglaublich. Wie aus dem Bilderbuch... Da machen uns die 31 Grad im Schatten doch gar nichts aus. Alle halbe Stunde reinspringen und abkühlen - dann geht das schon.
Da in 4 Tagen Jan zusteigt bzw.in Split landet, bleiben wir nun in der Nähe von Trogir, einer Stadt westl. von Split, voller Altertümchen, die besonders Matthias und Monika reizen. Also ist eine Nacht Marina reserviert, weil es im Umkreis dieser wunderschönen Stadt keine Ankerbuchten gibt. Da wir nur 1,15 m Tiefgang haben, können wir ziemlich nahe der kleinen Atoll-ähnlichen Inselchen ankern, während die Einrumpf-Segelschiffe weiter hinten im tieferen Wasser ankern müssen. Wie ihr seht, liegen wir ziemlich großzügig, nur ein Ausflugs-Badedampfer hatte sich kurzzeitig ziemlich dreist direkt vor unsere Nase gelegt. Aber so hatten wir mal ganz großes Kino direkt vor unserem Trampolin. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei und es ist wieder Ruhe eingekehrt - gut für unser Mittagsschläfchen unter dem Sonnensegel.



Von mir aus könnte es immer so bleiben. Tut es aber nicht. Das nächste Tief ist im Anmarsch laut Wetterfax, die ich zum Üben schon mal einfrig mit Kurzwelle empfange, interpretiere und dann schaue, was passiert. Meistens kam es doch noch anders als vorher gesagt. Auch der DWD kann die vielen kleinen lokalen Ereignisse nicht vorhersagen. Es bleibt ziemlich unkalkulierbar. Man kann halt nur versuchen, sich anzupassen. Das ist allerdings mit einem Anker, den man nur für EINE Zugrichtung vernünftig einfahren kann, ziemlich frustrierend, wenn sich in wenigen Stunden der Wind wieder um 180 Grad dreht. Oft versucht man es hier mit Landleinen, aber wenn es beim Katamaran dann hinten in den Salon stürmt mit der großen Angriffsfläche für den Wind, ist das auch nicht lustig. Und bei den scharfen Steinen scheuert jede Leine mit irgendwelchen Stoffresten gepolstert in einer Nacht durch. Ich bin froh, dass er Ankeralarm auf dem Pad gut funktioniert. Na, jetzt genießen wir erst mal Ankern auf 2 m Sand-Grund mit 40 m Kette. Das sollte halten für heute Nacht - auch wenn der Nordwind auf SW drehen soll mit 10-16 Kn. dann bläst es wieder auf die Nase und gibt eine ordentliche Welle vom Offenen Meer. Aber schaun wir mal...

Freitag, 27. Juli 2012

Mit dem Parasailor nonstop zur Insel DRVENIK

Heute waren mal nur 15-25 Knoten Wind und da hat der Apfel nicht weit vom Birnenbaum fällt, mein Sohn also die gleichen dummen Ideen hat wie sein Vater, war schnell entschieden, der Parasailor muss drauf. Wie war das noch mit den 4 Leinen, wo die Rollen, etc? Aber wir haben es hinbekommen zu zweit und sind stolz, bei 25 Knoten auch wieder ohne Probleme geborgen. Maschine kräftig mitlaufen lassen, ca. 30 Grad angeluvt, Windpilot, Lee-Leinen gelöst und einer sammelt das Segel ein, der andere zieht den easy-snuffer herunter. Hat richtig Spaß gemacht. Ja ich gebe zu, es ist in wenig Stolz dabei, das mit Sohnemann wie immer ohne viele Worte einfach zu machen. Er hat es ja nur bei mir abgeguckt, aber sieht auch sofort, was nötig ist. Mit dem Turbo sind wir schon nachmittags in Drvenik angekommen, haben eine kleine gemütliche Bucht gefunden, Anker geworfen. Hielt sofort. Seltsam, das hatten wir noch nie. Der Blick durch die Taucherbrille offenbarte dann auch gleich den Grund: Wir haben ein versunkenes Fischerboot "getroffen". Da es wieder ziemlich pfeift (in Böen 30 Kn) und die Bucht recht klein ist, bin ich froh, dass für die Nacht sicher ein guter Halt gegeben ist. Nur werden wir morgen oder übermorgen sehen, wie wir die Ankerflunke wieder aus dem mit Steinen beschwerten Holzschiff rausbekommen. Aber das interessiert heute noch nicht...

Was ich noch sagen wollte: seid bitte nicht enttäuscht, wenn ich zwar hier in den Blog schreibe, aber manchmal nicht zeitnah auf eure emails antworte. Ich schreibe öfter über das Mobilfunk GSM-Netz direkt per email in den Blog, wenn ich z.B. kein W-Lan habe. Manchmal habe ich aber auch einfach noch keine Ruhe für meine Gedanken. Zu viel Neues gibt es noch auf dem Schiff zu organisieren und zu überdenken. Es kommt aber immer mehr Routine rein, und dann habe ich auch mal "frei".

Hier ein paar weitere Sternstunden, für die sich alle Mühe schon gelohnt hat...




Donnerstag, 26. Juli 2012

ZIERJE- wieder zu viert

"Synchronspringen" Vater und Tochter.
Unsere Jüngste ist wieder auf der Heimreise. Es war eine kurze und sehr intensive Zeit. Sie hat wichtige Entscheidungen für Ihre kommende Zeit getroffen, die sie in Kanada verbringen wird. Im Kopf weiss ich, dass alles gut ist, und dass sie ihren Weg macht. Wir sind nicht gut im Abschiednehmen, und überhaupt war mir klar, dass dies eine meiner vorrangigen Aufgaben sein würde auf der Langfahrt, das Abschiednehmen nicht so schwer zu nehmen. Wir haben unterwegs einige sehr nette Paare/Familien kennen gelernt, Adressen ausgetauscht und man kam sich erstaunlich schnell näher. Aber mit den eigenen Kindern ist es noch etwas ganz anderes...
Matthias will immer hoch hinaus   www.creative-shooting.de


Nach einem strammen Törn bei 25-30 kn Wind sind wir noch weit in den Süden gekommen, bis ZIRJE den "Rückenwind" von schräg hinten ausgenutzt, auch wenn der Autopilot auf diesen Kursen bei höherer Welle vor dem Wind nicht mehr zu gebrauchen ist. Für heute reichts, haben in drei Buchten keinen guten Ankergrund gefunden und alle Bojen waren belegt. Nun haben wir wieder auf 20 m Tiefe mitten in der Bucht alle Kette rausgeworfen und ich hatte für heute wieder genug Wind um die Ohren. Mache jetzt die Luken zu, die übrige Crew schläft schon seit 21 Uhr. Es geht mir offenbar nicht nur allein so, dass die Sonne, der Wind und die Seeluft müde macht. Übrigens hat Vani sich super geschlagen heute auf diesem Eierkurs. Sie besteht auf dem Prädikat "segeltauglich", das ist sie wirklich.

Dienstag, 24. Juli 2012

Der Fluch Kroatiens


Matthias und Vani


Hier lässt sich schon erkennen, dass es keine ruhige Nacht wird..
So viel am Anker herumgedriftet
Mit einigem Mut und gutem Wind haben wir uns doch noch aus Sali heraus getraut und sind in eine nach dem Segel-Papst Herrn Beständig "borasichere" Bucht gefahren. Tja, aber leider hats dort so gnadenlos gepfiffen, dass wir auf der Stelle gedreht haben und in eine kleine Bucht davor zurück gefahren sind, in der schon ein Segler lag. Und kaum lag der Anker, drehte der Wind, also Anker wieder hoch (da sind wir jetzt nicht mehr so zimperlich, sondern sagen eher lieber gleich, als später, wenn die Felsen direkt hinter dem Schiff auftauchen. Und genau diese Aktion war gut, im Gegensatz zum dem anderen Segler hielt unser Anker einem ekelhaften Gewittersturm stand. Auf dem Programm Ankerwache könnt ihr sehen, wie wir im 90m Kreis herumgetrieben sind, nah am Auslösen des Ankeralarms (der äussere Kreis). Es ist ja nachts um 1 Uhr schon beängstigender, wenn das ganze Rigg heult und man wegen der schlechten Sicht nur auf dem GPS sehen kann, ob man sich dem Land nähert. Hören ist nicht mehr möglich. Auf dem Radar sahen wir, dass sich die Distanz zum 2. Schiff deutlich veränderte, was letztlich daran lag, dass deren Anker nicht hielt, vermutlich wegen zu wenig Kette. Wir haben bei 10m Sandgrund jetzt immer 50 bis 60 m Kette draußen. Das ist wichtiger als die alte Religion, welcher Anker denn nun wofür der beste sei. Unser Bügelanker hat sich ja auch schon herausgeschraubt, aber bei den drehenden Winden ist das auch kein Wunder, wenn sie dann immer wieder plötzlich sehr stark aus ganz anderer Richtung wehen. Es dauert dann, bis sich die Flunke wieder eingegraben hat.
Aber noch mal zur letzten Nacht: Wir hatten gerade so viel mit Sturm etc. hinter uns, dass wir echt nicht noch eine weitere Blitz- und Donner-Nacht brauchten. Natürlich waren wir alle wach um ein Uhr als es losging, und ich habe zum ersten Mal die Segelei echt verflucht, die Leute beneidet, die sich in einem Häuschen am Ufer einfach ins Bett legen. (Dass die kein Wasser und Strom haben wie wir, kam mir erst heute morgen in den Sinn). Um drei hab ich mich dann hingelegt, nachdem Monika meinte, das Schlimmste sei doch vorbei, und bis jetzt hat der Anker doch gehalten. Heute morgen war dannn fast alles vergessen, wunderschöner Ausblick, baden mit den Kids und gleich wieder ein schöner blauer Himmel mit 20 Kn Wind. Also auf nach Osten, wo Mareikes Freund mit anderen Jungs Urlaub macht und ein Treffen geplant ist, bzw. sie sogar mit denen wieder zurück nach Deutschland reist. Kaum waren wir auf dem Wasser, wurde der Himmel schwarz, Blitz u Donner - aber am Tag ist das alles nicht so unheimlich. Wir sind jetzt in einer hübschen Ankerbucht mit großen Pinien ganz grün bewaldet (nicht so kahl wie die Kornaten, die mich immer gleichermaßen faszinieren und abstoßen, weil halt von Menschenhand zu Zeiten der Römer und Venezianer für Schiffsbau abgeholzt und jetzt als besonderer Naturpark vermarktet). Der Regen gefällt uns richtig gut, das Schiff wird wieder entsalzt und sauber, nur die Kids sind nicht soo begeistert. Aber wenn man nur ein paar Tage an Bord hat wie Mareike, dann ist es auch nicht so toll. Na, jetzt hört es mal auf und wir werden in das Dörfchen von VRGADA hoch laufen, sieht nett aus.

Montag, 23. Juli 2012

Abhängen , warten und Geburtstag feiern

Gut geschlafen haben wir bei dem Windgeheule und Gerappel im Hafen nicht, dementsprechend schlafen alle nach und faulenzen den Tag so herum. Aber Matthias strotzt vor Energie trotz Erkältung und freut sich mit dem Kajak die Bora-Wellen zu durchpflügen. Heute Abend werden wir Monikas Geburtstag feiern. Weiter oben im Dorf gibt es ein paar nette Konobas der Einheimischen. Morgen können wir hoffentlich wieder los, wollen alle wieder in einsame Badebuchten. Nur heute ist da draußen nicht ein Segelboot zu sehen. Es ist zu heftig. Mehr Gischt als Wellen...




Sonntag, 22. Juli 2012

Crew-Zuwachs

Begrüßung der Kids von uns an Land
Alle 5 an Bord sind guter Laune, obwohl wir noch eine Nacht im Hafen SALI bleiben "müssen". Für heute Nacht waren in Böen 60 Knoten Wind angesagt, ich glaubs ja nicht, aber zum ersten Mal ist die Wetterwarnung sogar für die ganze Schifffahrt auf Kanal 16 ausgerufen worden, mit Aufforderung, in die Häfen zu fahren. Kann ein "Trick" sein, die Wirtschaft in den Häfen anzukurbeln, aber wenn man sich den Wind ansieht bis Dalmatien runter, wird schon was dran sein. Uns gehts gut hier, und warum sollen wir da draußen was riskieren. Sind ja nicht auf der Flucht, und haben nette Nachbarn links und rechts. Nur die Musik abends in den Kneipen nervt. Die Wettereskapaden bereiten übrigens auch anderen Seglnern und den Behörden Kopfzerbrechen. So chaotisch wie dieses Jahr war es für manch einen Fischer noch nie. Muss doch was dran sein an der Klima-Erwärmung.




Der Himmel war hell von Blitzen, zum Glück kein Einschlag in unser Schiff hier auf dem Bild
 Gestern haben wir ein heftiges Gewitter auf dem Schiff erlebt. Unsere Blitzableiter kamen zum ersten Mal zum Einsatz.


Mareike, Vani, Matthes an Bord

Wieder BORA-Walze von SALI aus gesehen

Freitag, 20. Juli 2012

Ruhe vor dem nächsten Sturm

 Nach 2 Wochen Dauersonne soll das Wetter nun umschlagen. Leider gerade mit Ankunft der Kids. Naja, warm ist es sicher trotzdem immer noch und so lange wird es wohl nicht regnen. Aber ehrlich: wir freuen uns darauf. Endlich wird die Salzkruste vom Schiff gewaschen - hoffentlich. Morgen müssen wir zum ersten Mal nach 2 Wochen wieder in eine Marina, zum Einkaufen und zum Hafenamt: Crewliste abstempeln und Dingi anmelden (damit ich nicht noch ein "Knöllchen" bekomme). Uns graut schon vor dem Rummel im Hafen - und Einkaufen mal wieder für die family. Kennen wir gar nicht mehr. Also haben wir noch die Ruhe vor dem Sturm genossen (ja, es soll auch wieder Bora geben - ein Durcheinander mit dem Wind...) Heute abend war es traumhaft schön, wir sind fast allein in einer großen Bucht mit Blick auf die hohen Berge, über die es morgen wieder herüber rollen soll - die Borawalze
Es ist vielleicht gut, wenn der paradiesische Zustand nicht zu lange währt. Sonst verliert man die Bodenhaftung. 
Die Berge im Hintergrund sehen klein aus mit dem Superweitwinkel, sind aber über 1000m hoch.
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"Abendspaziergang"

Donnerstag, 19. Juli 2012

Kornaten - Insel ZUT

Gestern waren wir faul. Und haben wieder einmal Wind abgewettert. Von wegen, in Kroatien gäbe es im Sommer selten starken Wind. Da wir schon ziemlich gut voran gekommen sind, umd Matthias, Vanni und Mareike am Samstag abzuholen, haben wir mal einen Brotback (lecker!!)-Bade-Schnorchel-Bastel-Waschtag gemacht.

Das Backen war nicht so einfach, weil Gas in dem kleinen Bordofen schnell zu heiss ist und wir erst mal aus der Kofferwage eine Küchenwage basteln mussten.










 Monikas Wonderwash wurde mehrfach durchgedreht, und was bei heraus kam roch sehr gut und war bis auf Kaffeeflecken, weisse Hemdkragen etc. auch recht sauber. Allerdings nur mit Heisswasser (im Thermomix gekocht) war der Erfolg so gut.



Heute morgen ging es dann erst mal zum Tanken nach Sali, eine der weningen Tankstellen hier in der Umgebung, in den Kornaten kommt dann gar nichts mehr. Dementsprechend war das Gerangel davor, und wie immer im Leben gibt es Unverschämte (leider hier wirklich ohne Vorurteil aber fast immer Italiener), die sich einfach gnadenlos vordrängeln und damit auch noch Erfolg haben, obwohl alle schimpfen. Wir hatten übrigens ein echtes Probelm, der Tankdeckel ging nicht mehr auf, trotz schmieren, Gummihammer auf den Tankschlüssel etc. Ich war am Fluchen, wie man denn so ein Deckelchen sooo fest knallen kann. Irgendwann mit roher Gewalt und Aufhebeln mit Schraubenzieher ging es dann. Das Problem wie immer: Alu-Gewinde in Edelstahl. (Oder umgekehrt).
Anschließend hatten wir eine wunderschöne Rauschefahrt durch die Kornaten mit grandiosen Ausblicken und anspruchsvoller Navigation und Kreuzerei zwischen den vielen Inselchen. Monika wollte gar nicht mehr aufhören, und nun sind wir ziemlich weit in den Süden gelangt. Sie segelt so viel lieber, als irgendwo zu Ankern. Das Schiff will schwimmen, nicht wie ein Hund an der Leine gehalten werden....  In der Tat ist es am Schönsten unter Fahrt und Segel. Wir sind beide keine Hafen-Typen - das passt ja gut...

Montag, 16. Juli 2012

BORA


Es ist 28 Grad "kalt" geworden und trocken laut Barometer
Das ist die typische BORA Walze, wie sie über die Berge auf uns zu rollt
Und wieder Ruhe nach dem Sturm
Eigentlich ist die berüchtigte BORA im Sommer selten. Aber wir bekamen diesen stürmischen Wind heute so richtig auf die Mütze. Nachdem wir extra gestern eine borasichere Bucht aufgesucht hatten ging es heute früh planmässig los: die berüchtigte Wolken-Walze rollte über die Berge und dann dauerte es nicht mehr lang. Wir lagen gut geschützt hinter einem Berg und es trafen uns nur die Fallböen hinter dem Windschutz. Genau die verwirbelten aber so, dass die paar Boote um uns herum wild durcheinander kreisten. Es dauerte nicht lang, dann ging bei den anderen das Anker rauf - wieder runter - neu geankert, wieder rauf Theater los. Und während wir noch aus den Anker-Fehlern der anderen lernten, entfernten wir uns plötzlich auch vom Ufer und der Ankeralarm auf dem Pad schlug an. Tja, da hatten wir uns auch auf 18 m Wassertiefe aus dem Sandgrund herausgeschraubt. Zig mal hatte sich das Schiff in den Böen um den Anker gedreht, und da halfen dann auch 50m Kette nicht mehr. Also auf in die Bucht wo wir jetzt liegen, bekannt vom Törn 2011 mit Thomas und Christine. Hier bläst es zwar auch noch rein, aber es gibt Bojen und da wir in 2 Wochen bisher nur einmal "bezahlt" im Bojenfeld geankert hatten, ist wieder einiger Müll angefallen, den man in Bojenfeldern mit der 20 Euro Liegegebühr entsorgt bekommt. Mit dem Sturm kam die für BORA typische plötzliche Luftdruckänderung und Abkühlung um einige Grad. Wir haben jetzt nur noch 28 Grad, die Luft ist erheblich trockener geworden (38% Luftfeuchigkeit), und so empfinden wir es richtig "frisch", ja im Wind mit Gänsehaut. Monika hat direkt einen Schal rausgesucht und wir haben mal eine Weste an. Kaum zu glauben, aber nach der Hitzewelle friert man bei 28 Grad. Der Körper ist schon eigenartig..

Donnerstag, 12. Juli 2012

Molat

Monika zaubert was Leckeres im Thermomix
Der "Landfall" nach einer Woche war ein "Reinfall". Wir waren ziemlich wackelig auf den Beinen, jedenfalls kam es uns beiden seltsam vor, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Aber auch das Dorf hat uns nicht so gut gefallen am Abend. Viele ziemlich abgerissene Aussteiger, Bier- und Grillduft bleischwer in der Luft und der ungewohnte Lärm der spielenden Dorfjugend, den wir gar nicht mehr gewohnt waren. Ja, nach nur einer Woche ist man schon nicht mehr ganz Gesellschafts-kompatibel. Und so beschlossen wir heute morgen, nur kurz noch frisches Gemüse einzukaufen, was aber auch nicht wirklich toll war, der Supermarkt hatte eigentlich nur Dosen. Also nix wie weg nach Molat, bzw. gegenüber in die östliche, offene Natur-Bucht. Noch mal den Dingi-Motor ein wenig auf mittlere Touren gebracht (laut Einfahrvorschrift), geht gut ab das Caribe mit 9,8 PS - und dann gerade kurz vor dem Kat mit dem Einkauf weiter draußen in der IST-Bucht angekommen verfolgt mich doch so ein weiss-blaues Schnellboot - mein Freund und Helfer. Sprachen gut Deutsch, wollten alle Papiere haben - Hatte ich überhaupt schon alles richtig sortiert? Dann gings los, das Dingi müsse auch extra registriert werden, weil mehr als 5 PS (ich hatte vorher offiziell angefragt, was zum Boot gehört ist laut ADAC mit registriert (steht auch im Bootsschein), so auch die Auskunft der Charter-Basis. Pustekuchen, die Jungs wollten Geld sehen und setzten dann einen drauf: Ich war obendrein zu schnell gefahren. Innerhalb der 300m zur Küstenlinie nur 3-4 Knoten überall in Kroatien (ja, er sagte drei bis vier, also nix genaues). Das also war mein erstes Knöllchen auf dem Wasser, 140 Euro, Schluck. Aber dafür bekamen wir einen Kuli geschenkt und den neuesten Wetterbericht. Macht kein Sinn, dagegen anzugehen, andere hatte es auch erwischt, die kamen dann mit dem Dingi zu uns und erkundigten sich weshalb wir denn.. usw. Also hätten wir uns auf unser anfängliches "mulmiges Gefühl" im Bauch verlassen sollen, die zubetonierte Stadt gleich meiden, statt "schnell" noch einen Einkauf zu erledigen. Aber nun haben wir eine amtlich gecheckte Schiffsmappe, ohne Beanstandung. Das ist im ex-sozialistischen Jugoslawien gar nicht so einfach. Ich habe ganze 26 Dokumente dabei und muss die bis zur Vignette und Kurtaxe auch vorlegen.
Naja, dafür werden wir gerade wieder mehr als entschädigt mit Karibik-Feeling in der schönen JAZI-Bucht. Und weil offen nach NW, haben wir wunderbaren Wind um die Ohren. Der Anker liegt gut, werden Morgen noch bleiben in diesem kleinen Paradies. Den Ärger haben wir längst vergessen, dafür waren wir bislang noch nicht einmal in einer Marina, leben also bis auf das Knöllchen recht sparsam.

Mittwoch, 11. Juli 2012

eine Woche unterwegs

Wir sind auf IST , Insel IST angekommen.(Das IST kein Schreibfehler, sondern eine Insel, wie ihr hier sehen könnt auf der Karte oder oben der Reiter "Position".
"braun", gelb rot, passend zur neuen Flagge..    Foto: Capitana
 Das war ein richtig schöner Wellenritt. Wieder mal innerhalb von Sekunden kam ordentlicher Wind auf, als wir schon überlegten, wie wir den windstillen, heissen Tag überleben können. Monika hatte gerade den idealen Platz zwischen den Rümpfen unter dem Dingi entdeckt, dort geht immer noch ein leises Lüftchen und es ist zu jeder Tageszeit Schatten. Fehlt nur der aufblasbare Beach-Sessel mit Palme und Kaffeehalter. Ich will ja nicht immer nur über die Temperatur schreiben, aber gerade zeigt das Thermometer 40,5 Grad - das sind wir einfach nicht gewöhnt. Von Mittag bis etwa 17 oder 18 Uhr geht nichts mehr. Wir dösen, schlafen, machen uns ein wenig Rohkost mit dem Thermomix (der ein Segen ist an Bord, auch wenn er leider nicht wiegen kann, weil zu wackelig...). Heute abend werden wir uns IST anschauen. Nun haben wir bisher jeden Tag volle Möhre Sonne gehabt (wie unser Sohn zu sagen pflegt), und wie der Mensch so ist, hat er jetzt Sehnsucht nach Wolken und Regen. Das soll auch endlich kommen - am Wochenende. Wir freuen uns echt darauf! Gerade kam die Fähre von ZADAR hier an, es ist also schon möglich, dass Sohn und Freundin von Zadar aus hier in die Bucht kommen können, aber wir werden noch etwas "entgegen kommen". Zum ersten Mal habe ich überlegt, wie das wohl wäre, wenn jetzt ein Jahr lang dieses hochsommerliche Wetter bleiben würde. Ja, da fällt schon mal öfter der Spruch, das Kanada das richtige Land für uns ist.. Nein, wir sind nicht undankbar, nur konnten wir uns vor 10 Tagen bei Abfahrt in Deutschland noch nicht vorstellen, wie sich das anfühlt. Wir sind nun genau eine Woche unterwegs und haben nicht einmal unsere Füsse an Land gesetzt. Bisher haben wir es nicht vermisst. Oder- wie die Zeit vergeht.

Montag, 9. Juli 2012

Traumzeit

Es ist so traumhaft. Wir liegen in den schönsten Buchten und fast ist es kitschig wie die Zikaden nachts ihr Dauerkonzert zum Sternhimmel geben. Und beim nächtlichen Schwimmen glitzert das Meer wie die Sterne. Von mir aus könnte es immer so weiter gehen. Wir sind unabhängig, der Wassermacher funktioniert gut, und die Solaranlage schafft so viel, dass wir ganz faul mit dem Thermomix mit 220 V kochen, statt Gas zu verbrauchen. Wir haben jetzt Zeit für einander und genießen das sehr. Es macht Freude, alles so zu optimieren, dass wir nicht mehr viel nachdenken müssen. Das ist nämlich wichtig, weil wir bei den Temperaturen vielleicht höchstens noch 30% unserer Leistungsfähigkeit haben :-) Ist schon eine gute Vorbereitung auf die Karibik. Morgens um neun schon 29 Grad, und Wassertemperatur ebenfalls. Tagsüber im Schatten noch 32-33. Aber mittlerweile ist es angenehm. Ich glaube nicht, dass ihr euch in D. die Temperaturen vorstellen könnt. Unsere Bewegungen werden immer langsamer, auch relaxter. Wir haben endlich mal viel Zeit, nach den letzten Wochen ein unvorstellbarer Luxus. Hier draußen auf den Inseln ist es auch nicht so voll, so dass gar kein Stress aufkommt um die guten Liegeplätze. Auch an die Ernährung, vor allem kaum noch Kaffee, haben wir uns inzwischen gewöhnt. Nur die Entwöhnung vom Internet klappt noch nicht so gut. Monika macht Überweisungen, was aus dieser wunderbaren Bucht schon unbegreiflich ist. Es geht nur sehr langsam, was aber am 2G Edge Netz liegt, nicht an der Hitze. Bilder können wir daher kaum laden, nur das Wichtigste, die Scans unserer lieben Tochter, die zu Hause über die Post wacht. Die Reklamation des leider schon defekten KINDLE via Amazon ist eine Geduldsprobe. Aber wir sind schon so runtergekommen, dass uns das nicht mehr ärgert.

Samstag, 7. Juli 2012

Ausschlafen auf SUSAK

Wir hatten uns gerade so richtig eingelebt, unser Schiff eingerichtet,
einen ersten faulen Nachmittag in der Banjole Bucht genossen, und die
Prozedur beim Zoll in Pula abgeschüttelt, eine schöne Dingi
Sonnenuntegangstour (zum Motoreinfahren) gehabt, als uns gestern Nacht
wirklich aus heiterem Himmel ein Gewittersturm überfiel, der uns
innerhalb von Sekunden zum sofortigen Ankerauf- und weg - Manöver zwang.
Es war nicht mal Zeit, die Ankerkralle von der Kette abzumachen, so
schnell slipten wir bei 40 Kn und Dunkelheit mit den anderen Schiffen
ins hintere seichte Ende der sonst geschützen Bucht. Wir sind nur noch
raus aufs Meer, wo die Wellen natürlich noch höher und kabbeliger waren,
aber lieber wetterten wir so das Gröbste ab bis Mitternacht und gegen
drei Uhr heute morgen konnte ich dann einschlafen, aber mit
Ankeralarm... So schnell hab ich noch nie bei sonst "langweiligem"
Wetterbericht (5-6 kn Wind aus geschützter Rictung) ein Unwetter aus 180
Grad "verkehrter Richtung" aufziehen sehen. Es bleibt uns also nichts
erspart, aber wir hatten das Gefühl, mal von Übelkeit abgesehen, die
Situation im Griff zu haben, das Richtige gut gemacht zu haben - im
Dunkeln. Aber das brauchen wir nicht noch mal... Wenigstens hat es sich
jetzt "abgekühlt" auf 28 Grad am Morgen. Nun sind wir (Samstag) auf der
Insel SUSAK angekommen, holen Schlaf nach und es ist so schön hier, wir
kennen den Hafenmeister und hatten schon wieder Spaß mit ihm. Nur
Internet ist so langsam, dass ich nur eine email, aber keine Bilder an
den Blog senden kann.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Wir sind endlich unterwegs

Bei 29 Grad Wassertemperatur sind wir auf dem weg zum Zoll nach Pula. Alle neuen Seeventile sind dicht! Nur kein Internet, deshalb nur diese SMS via iPhone.

Dienstag, 3. Juli 2012

ENDLICH Wasser!

Wir sind bei 39 Grad gut angekommen in Rovinj, alles geht sehr langsam bei der hitze, auch für die locals hier sehr anstrengend. Gleich geht das schiff ins wasser.

Angekommen bei 39 Grad im Schatten

Gleich wird das schiff endlich ins wasser gekrant. JEDE Bewegung ist anstrengend in der hitzewelle hier, wir freuen uns soooo endlich ins wasser zu kommen. Aber wir wollten ja sonne, nur nicht sooo extrem, dass auch die einheimischen NICHT länger als bis 12 uhr etwa arbeiten.

Sonntag, 1. Juli 2012

Auf dem Weg

Wir sind normalerweise nach 14 stunden sonst schon in kroatien angekommen. Es war so schlechtes wetter in Süddeutschland, dass wir froh sind , eine unterkunft in österreich zu haben. Müde aber so erfüllt von den letzten tagen fallen wir in tiefen schlaf und sind gespannt auf alles was in kroatien auf uns zukommt. Das auto ist beladen bis auf den letzten quadrat cm. Mal sehen, wohin das alles verstaut werden kann an Bord.