Donnerstag, 12. Juli 2012

Molat

Monika zaubert was Leckeres im Thermomix
Der "Landfall" nach einer Woche war ein "Reinfall". Wir waren ziemlich wackelig auf den Beinen, jedenfalls kam es uns beiden seltsam vor, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Aber auch das Dorf hat uns nicht so gut gefallen am Abend. Viele ziemlich abgerissene Aussteiger, Bier- und Grillduft bleischwer in der Luft und der ungewohnte Lärm der spielenden Dorfjugend, den wir gar nicht mehr gewohnt waren. Ja, nach nur einer Woche ist man schon nicht mehr ganz Gesellschafts-kompatibel. Und so beschlossen wir heute morgen, nur kurz noch frisches Gemüse einzukaufen, was aber auch nicht wirklich toll war, der Supermarkt hatte eigentlich nur Dosen. Also nix wie weg nach Molat, bzw. gegenüber in die östliche, offene Natur-Bucht. Noch mal den Dingi-Motor ein wenig auf mittlere Touren gebracht (laut Einfahrvorschrift), geht gut ab das Caribe mit 9,8 PS - und dann gerade kurz vor dem Kat mit dem Einkauf weiter draußen in der IST-Bucht angekommen verfolgt mich doch so ein weiss-blaues Schnellboot - mein Freund und Helfer. Sprachen gut Deutsch, wollten alle Papiere haben - Hatte ich überhaupt schon alles richtig sortiert? Dann gings los, das Dingi müsse auch extra registriert werden, weil mehr als 5 PS (ich hatte vorher offiziell angefragt, was zum Boot gehört ist laut ADAC mit registriert (steht auch im Bootsschein), so auch die Auskunft der Charter-Basis. Pustekuchen, die Jungs wollten Geld sehen und setzten dann einen drauf: Ich war obendrein zu schnell gefahren. Innerhalb der 300m zur Küstenlinie nur 3-4 Knoten überall in Kroatien (ja, er sagte drei bis vier, also nix genaues). Das also war mein erstes Knöllchen auf dem Wasser, 140 Euro, Schluck. Aber dafür bekamen wir einen Kuli geschenkt und den neuesten Wetterbericht. Macht kein Sinn, dagegen anzugehen, andere hatte es auch erwischt, die kamen dann mit dem Dingi zu uns und erkundigten sich weshalb wir denn.. usw. Also hätten wir uns auf unser anfängliches "mulmiges Gefühl" im Bauch verlassen sollen, die zubetonierte Stadt gleich meiden, statt "schnell" noch einen Einkauf zu erledigen. Aber nun haben wir eine amtlich gecheckte Schiffsmappe, ohne Beanstandung. Das ist im ex-sozialistischen Jugoslawien gar nicht so einfach. Ich habe ganze 26 Dokumente dabei und muss die bis zur Vignette und Kurtaxe auch vorlegen.
Naja, dafür werden wir gerade wieder mehr als entschädigt mit Karibik-Feeling in der schönen JAZI-Bucht. Und weil offen nach NW, haben wir wunderbaren Wind um die Ohren. Der Anker liegt gut, werden Morgen noch bleiben in diesem kleinen Paradies. Den Ärger haben wir längst vergessen, dafür waren wir bislang noch nicht einmal in einer Marina, leben also bis auf das Knöllchen recht sparsam.