Montag, 6. August 2012

Miljet

Als wir heute morgen in Korcula ablegten, hatte sich über nacht heimlich eine Megayacht neben uns gelegt. Wir waren wie erwartet abends noch allein in der Lagune, aber heute morgen musste ich mir dann doch erst mal die Augen reiben. Hubschrauber hinten drauf, Bug bald so hoch wie unser Mast. Es ist schon irre, was man hier jeden Tag in unmittelbarer Nähe zu sehen bekommt. Der Eigner, der schottischen Milliardärs Lord Irvine Laidlawvon "Lady Christine", einer der reichsten Männer Englands, stürzte 2009 auf einer Kreuzfahrt entlang der US Ostküste mit drei Gästen bei einen Rundflug ab, überlebte als sehr erfahrener Pilot. Danach stand die 62m- Yacht für 39 Millionen zum Verkauf. Keine Ahnung, wem sie jetzt gehört. Ist auch egal,

wir sind nach ein paar Paparazzi-Fotos sofort mit dem ersten Wind aufgebrochen und mussten voll gegen eine unangenhme Welle und ziemlich starken Wind auf die Nase zur Insel Miljet aufkreuzen. Dort sind wir im Nationalpark im Nordwesten bei Polace wieder an einem Höhepunkt angekommen. Es duftet fast betäubend nach Pinien, die groß und schön bis ans Ufer stehen, weshalb Miljet auch die Honiginsel genannt wird. Für unsere Landleinen sind die Bäume am Ufer auch sehr geeignet..

Türkisfarbene Lagune, Korallen, und Artenvielfalt an Fischen

Das sieht nicht nach Kroatien im August aus... ist es aber

Hier könnte ich wieder mindestens eine Woche bleiben. Im Städtchen gibt es einen kleinen Laden mit frischem Obst. Da habe ich mit dem Kajak noch mal die Vorräte etwas aufgestockt. Ist schon toll mit dem Kajak direkt am Markt anzulegen und in Badehose einzukaufen. Manchmal macht es mich fast ein wenig traurig, dass ich das alles nicht mit allen Freunden teilen kann. Könnte schreien vor Freude, aber es bleibt im Hals stecken. Ich kann es nicht beschreiben. Ich teile eigentlich Freude so gern, aber manchmal "muss" man sich ganz allein freuen lernen. Es sind so viele Eindrücke, dass man auch nicht immer von der ganzen Crew die Begeisterungsausbrüche erwarten kann, oder ein miteinander freuen. Jeder hat seine Aufnahmekapazität und manchmal ist einfach VOLL. Dann ist es ganz gut, wenn mich z.B. die Arbeit wieder auf den Boden zurück holt, die über das Internet immer wieder hereinbricht. Klar, ich könnte einfach die emails nicht mehr abrufen... Aber dann wären die schönen mails von euch z.B. auch nicht mehr zu lesen. Ist schon gut so. Nur ab übermorgen bis etwa 20. August werd ich weniger zum Schreiben kommen, weil wir mit neuer Crew viel beschäftigt sein werden.