Mittwoch, 19. September 2012

Sciacca - Marsala

Der Hafen Sciacca war zum Schlafen völlig unbrauchbar. Die ganze Nacht kamen grooße Trawler rein und raus und jeder machte eine Welle, dass der ganze Steg einen halben Meter hin und her schlug. Jede Stunde auf die Uhr schauen - da ist mir klar geworden, dass die dauernde Müdigkeit (über die ja auch die Jugend "klagt") mit dafür verantwortlich ist, dass wir manchmal keinen Antrieb mehr haben, weil sozusagen die menschl. Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind. Dann nützt ein toller Anblick z.B. auch nichts mehr, man will nur noch schlafen. Trotzdem sind wir gestern abend in die Stadt gegangen und haben die Altstadt Sciacca genossen, die vom ersten Eindruck vom Meer aus gar nicht so schön war. Aber überall gab es Kermaik-Werkstätten (die Stadt muss berühmt sein dafür) und ein herrschaftlichen Platz mit Blick über die Marina. Wir waren auch erfreut, dass die Gassen viel sauberer war, als alles bisher auf Sizilien Gesehene. Also, es geht schon...   Dafür stank der Hafen so abartig nach Fisch und Müll, dass wir heute früh gleich wieder aufgebrochen sind und knapp zwei wunderbare Stunden mit Parasailor gesegelt sind. Der Wetterbericht sagte zwar Wind von der Seite und später von vorn voraus, aber wie ihr auf den Bildern seht, kommt er von hinten und treibt trieb uns bis nach Marsala. Es war so ein wunderbares Segeln heute. Die ganze Strecke mit Parasailor, schneller als mit Motor so dahinrauschen. Ich nehme es dankbar auf, ohne mich zu fragen, warum der letzte Segeltag für die drei so schön sein sollte, warum nicht früher...  Ich selbst habe es auch so gebraucht, mal wieder richtig zu segeln. Das ist es, was ich so gern wollte. Es war einfach zu viel anderes dazwischen in den letzten Wochen, was die Laune gündlich verhagelt hatte, aber heute bin ich drüber weg, dass ich das noch mit meiner Capitana erlebt habe.