Samstag, 15. Dezember 2012

Passatbesegelung - Umgebung Liegeplatz St. Charles

Passatbesegelung (Doppelfock)
In den nächsten Tagen kommen sicher einfach noch ungeordnet Eindrücke von hier, Nachträge von der Überquerung. Es geht alles langsamer, obwohl das Klima sehr angenehm ist, nachts sogar so frisch, dass wir eine Decke nehmen. Das Wasser hat perfekte 27,5 Grad, wir schwimmen kurz aber oft.

Ich wurde mehrfach zur Besegelung gefragt. Wir sind einige Tage und ein paar Nächte mit Parasailor gefahren. Wenn der Wind wenigstens 9 Knoten hatte, war das überhaupt kein Problem, auch mit meterhoher Welle, die leider manchmal auch als Kreuzsee und  steiler nicht so bilderbuchhafte große Dünung hatte. An mehreren Tagen änderte sich die Windrichtung um 90 Grad, die Welle leider erst später, so dass wir vorzogen, bei unkonstanter WIndrichtung nur mit Fock zu fahren. Für Großsegel kam der WInd meist zu achterlich, so dass bei seitlicher Welle der Baum zu sehr schlug. Die Ruhe (mit Fock allein) waren uns die 2 Knoten weniger Speed dann wert. An einigen Tagen war der Wind zwar konstant von achtern, aber zu schwach für Parasailor (5-6 Kn) Dann haben wir die Ersatz-Fock in den 2. Schlitz des Vorstags  mit dem Spifall hochgezogen und die klassische Passatbesegelung mit Doppelfock vor dem Wind gewählt. Das ging prima, nur musste man rechtzeitig vor Windzunahme (Squalls) die zweite Fock bergen, weil sie ja nicht mit der Rolle eingerollt werden konnte. Man hätte sie jedoch notfalls einfach auf die Seite der anderen Fock schiften können und dann halt zwei Focks parallel nebeneinander gehabt. Wir wollten auch noch mal probieren, beide Focks mit dem Fockfall gleichzeitig hochzuziehen. Dann müsste man sie auch gemeinsam ineinander einrollen können, weil sich die beiden Falle oben an der Rolle dann nicht umeinander drehen und Segelbergen unmöglich machen.
Jetzt aber genug Technik (sorry für diejenigen, die das nicht interessiert. Ein Bild dazu zeigt noch mal, was Passatbesegelung ist)
Noch ein paar Eindrücke vom Beach direkt am Liegeplatz von LIZA.
Mein Traum, Kokusnüsse am Strand aufzusammeln und mit der Machete zu öffnen, ist schon in Erfüllung gegangen. Solange Milch drin ist, sind sie gut und haltbar gemacht. Es ist sehr mühsam, die 3-4 cm Kokusfaser Schutzschicht um die Nuss herum zu entfernen.
So, nun pack ich mal den Laptop wasserdicht ein und fahre mit dem Dingi in den Hafen, wo der "Dockmaster"  mir freundlicher Weise Zugang zu seinem Internet lässt. Eine SIM-Karte kaufen lohnt nicht, weil sie nur auf Barbados gültig wäre, auf der nächsten 85 Meilen entfernten Insel St. Lucia schon nur noch mit teuren Roaming-Gebühren verwendbar wäre. Ja, das mit dem Internet wird immer etwas lästig bleiben, ausgenommen vielleicht in USA/Bahamas. Werden wir sehen.

Monika, rechts Korallenbänke

Im Hintergrund rechts LIZA

Meine erste "selbst gefundene" Kokusnuss. Hinten rechts der Port St. Charles, links neben meinem Kopf LIZA, die Steine im Hintergrund sind alles Korallenköpfe