Dienstag, 19. Februar 2013

St. Martin

Der Tag gestern ging herum mit Einklarieren (nur ein Computer noch intakt in der Capitainerie) und Orientieren hier in der Hochburg karibischer Werftarbeit. St Martin ist das Zentrum fuer Bootsreparaturen in der Karibik. Nach einer mal wieder sehr rauhen Überfahrt mit 8-10 Knoten Fahrt hoch am Wind gegen die 2m Welle während der ersten Stunden ab 5 Uhr morgens sind wir voller Salzkrusten bis ins Cockpit im französischen Teil der Insel angekommen. Da ich den Verdacht hatte, dass die Ruder nicht in Ordnung sind, der Autopilot deshalb unnötig viel arbeiten muss, habe ich mir hier einen Fachmann dazu geholt , der mir dringend zur Erneuerung diverser Lager und auch Dichtungen des Saildrives riet, nachdem wir Netz/ Grundkontakt hatten. Er selber verdient daran am wenigsten, die Lager kommen von Lagoon oder müssen neu gedreht werden, und am teuersten ist das Kranen. Ja, Liza muss dann wohl mal ca 10 Tage an Land, um die kaputten Teile als Vorlage auszubauen und neue Lager danach herstellen zu können. Schade, dass die Lagoon Vertretung mir keine Ersatzteile per Luftfracht zusichern kann. Plötzlich gibt es doch wieder Zollprobleme vom franz. Zentral Lager hier her, also doch nicht EU. Alle Volvo/Saildrive Teile sind da.
Schade auch dass wir an Land müssen weil wir erfuhren, dass es in der Marigot Bay vor Anker entgegen aller Angaben in den Büchern, so auch dem sonst sehr empfehlenswerten aktuellen DOYLE, KEINE Gebühren kostet . Es
wird zwar versucht zu kassieren, aber das ist nach franz. Gesetz (das hier gilt) illegal. Unser Werftplatz wird himgegen 18€/ Tag kosten. Telefonieren ist mit einer 590 Vorwahl hier doch nicht Frankreich - EU Tarif - aber nach Deutschland ist es wenigstens preiswert. Internet gibt's dann auf der Werft leichter erreichbar als jetzt immer wieder mit dem Dingi durch die Schleuse in die Lagoone reinfahren. Das müssen wir mit Liza dann auch demnächst. Die Brücke öffnet nur drei mal am Tag.
JA, es ist nervig heute, die Kehrseite vom Segeln. Man hat zwar den meist gebauten Kat der Welt, aber die Teile gibts hier nicht an jeder Ecke. Würde man für einen millionenfach gebauten VW Golf z.B hier auch nicht bekommen. Aber Liza ist doch ein französisches Schiff... Also, da müssen wir jetzt durch, wohnen auf der heißen Werft statt auf türkisblauem Wasser, aber wir haben zum Glück Zeit, bis Corinna & Flo am 13.3. auf den Virgins an Bord kommen. Und dahin schaffen wir es in einer Tag/Nachtfahrt.
If's all part of our experience. Ich versuche dankbar zu sein fuer alles, was gehalten hat.

Einen Dämpfer hinsichtlich unserer Kanadapläne mussten wir noch einstecken: die Marina in Hausnähe (Dundee) hat geschlossen. Somit werden wir wohl nach St. Peters gehen. Zusätzlich wird in Ben Eoin am Westarm des Bras d' Or Lakes eine komplett neue , große Marina im Mai eröffnet, im Zentrum von Cabot Trail, Golf (Celtic Lodge), vielleicht mit mehr Interessenten für Tages-Segeltörns... Mal sehen, oft hat das Schicksal ja auch etwas Gutes. Bis dahin ist jedoch noch ein weiter Weg.